Das Kollegium mitnehmen (Teil 5)

Der folgende Artikel ist Teil einer Beitragsreihe. Er ist in ähnlicher Form bereits als Gastbeitrag auf edu-sh.de erschienen.

In fünf Artikeln möchte ich Einblicke in meine Erfahrungen rund um schulinterne Fortbildungen geben. Ich hoffe damit kann ich dem ein oder anderen hilfreiche Impulse für eigene Fortbildungsplanungen und -formate bieten.


Die Beitragsreihe besteht aus den folgenden Teilen:

 

 

Teil 5: Netzwerke bilden

 

8. Netzwerke bilden

Als letzten Punkt möchte ich die Wichtigkeit von Netzwerkarbeit betonen. Hierin liegen viele Chancen und Impulse für die schuleigene Fortbildungsplanung. Zudem lassen sich Netzwerke auf vielen Ebenen bilden.

 

Zunächst ist es wichtig an der eigenen Schule Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu finden, die Lust haben die Schulentwicklung im Bereich des digitalen Lernens voran zu treiben. Dabei geht es noch nicht um konkrete Aufgabenverteilungen, sondern erst einmal darum Kolleginnen und Kollegen mit einer ähnlichen Grundhaltung zu identifizieren, sich mit ihnen auszutauschen und gemeinsam Ideen zu entwickeln.

So initiieren wir bereits erste, kleine Formen der „Fortbildung“ – nämlich durch informellen Austausch und kleine „Helferstrukturen“. Allein das Wissen wer sich in bestimmten Bereichen gut auskennt und wer welche Apps, Plattformen, Geräte, etc. nutzt, kann enorm hilfreich sein.

 

Ein weiterer sinnvoller Schritt wäre eine Vernetzung im „Nahraum“, d.h. in der eigenen Stadt, in der Kommune oder im Kreis.

Scheitere ich mit meinen Fortbildungsimpulsen zunächst noch im eigenen Kollegium, weil die Resonanz bzw. das Interesse an meinen Fortbildungsangeboten zu gering ist? Vielleicht geht es einer Kollegin oder einem Kollegen an der nächstgelegenen Schule ähnlich. Warum sollte man sich also nicht zusammentun und diese Angebote für zwei (oder mehr) Schulen öffnen? Die Fahrtwege sind immer noch gering und die Gruppengrößen möglicherweise lohnenswerter.

 

Dies lässt sich auch noch größer denken, in dem man sich nicht nur stadtweit vernetzt, sondern in größeren Regionen denkt. In Schleswig-Holstein wurde dies bereits durch die IQSH-Medienberater auf den Weg gebracht.

In acht Regionen gibt es seit kurzem regelmäßig die so genannten #EduSH-Netzwerktreffen. Hier findet man dann Gleichgesinnte, die den digitalen Wandel an der eigenen Schule vorantreiben wollen. Man kann sich über Vor- und Nachteile verschiedener Ausstattungsszenarien, die neuesten Apps und Portale im Bildungsbereich oder eben die unterschiedlichen Ansätze der Fortbildungsplanung informieren und austauschen. Das erweitert den eigenen Horizont und man findet unmittelbar Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu verschiedenen Themenschwerpunkten.

 

Zudem gibt es ja noch regelmäßig stattfindende Präsenzfortbildungen, bei denen man medienaffine Kolleginnen und Kollegen trifft. Besucht man diese häufiger, wird man feststellen, dass dies ebenfalls ideale Orte zum Netzwerken sind. In der Regel treffen sich dort oft die gleichen Personen wieder. Nutzt man die Pausen zwischen den Veranstaltungen für Gespräche mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern lassen sich auch hier Netzwerke innerhalb des eigenen Bundeslandes knüpfen.

 

Genügt einem der schulinterne, regionale und landesweite Austausch nicht und sind länderübergreifende Fortbildungen zu teuer oder zu zeitintensiv, kann man sich auch vom eigenen Arbeits- oder Wohnzimmer aus vernetzen. Das Internet bietet hierfür ideale Voraussetzungen und wenn man weiß, wo man schauen soll, lässt sich in kürzester Zeit ein motivierendes persönliches Lernnetzwerk erstellen.

Ein Beispiel hierfür wäre das #twitterlehrerzimmer (bzw. #twlz). Über diesen Hashtag lassen sich beim Kurznachrichtendienst Twitter eine Fülle an Unterrichtsideen und gedanklichen Impulsen zum Lernen und Lehren mit digitalen Medien finden. Ähnliche Strukturen finden sich auch in anderen sozialen Netzwerken, z.B. das #instalehrerzimmer auf Instagram.

 

Welcher Weg für dich auch immer der richtige sein sollte, eines ist klar: Netzwerken lohnt sich – schulintern, regional, landesweit oder international.

 

Ich hoffe in dieser Beitragsreihe war die ein oder andere hilfreiche Idee für dich dabei. Ein Patentrezept kann hier sicher niemand liefern – jede Schule und jedes Kollegium sind individuell. Deshalb müssen auch stets individuelle Wege gefunden werden.

Wer offen ist für unkonventionelle und kreative Ideen ist und wer gern ausprobiert, kann in der Fortbildungsplanung ein spannendes Betätigungsfeld für sich entdecken.

 

Rückfragen oder Anmerkungen könnt ihr gern in den Kommentaren hinterlassen oder ihr kontaktiert mich per Mail oder auf Twitter.

 

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