Das Kollegium mitnehmen (Teil 2)
Der folgende Artikel ist Teil einer Beitragsreihe. Er ist in ähnlicher Form bereits als Gastbeitrag auf edu-sh.de erschienen.
In fünf Artikeln möchte ich Einblicke in meine Erfahrungen rund um schulinterne Fortbildungen geben. Ich hoffe damit kann ich dem ein oder anderen hilfreiche Impulse für eigene Fortbildungsplanungen und -formate bieten.
Die Beitragsreihe besteht aus den folgenden Teilen:
- Teil 1: Bestandsaufnahmen – Wie tickt mein Kollegium?
- Teil 2: Schulinterne Mikrofortbildungen und der Kurskiosk
- Teil 3: Interesse wecken – Selbstlernangebote, Fortbildungskalender & One Best Thing
- Teil 4: Neue Wege gehen – Fortbildungschallenge & Schüler einbinden
- Teil 5: Netzwerke bilden
Teil 2: Schulinterne Mikrofortbildungen und der Kurskiosk
Ideen & Impulse: Was kann ich konkret an meiner Schule umsetzen?
In Teil 1: Bestandsaufnahmen – Wie tickt mein Kollegium ging es um die Vorarbeit und den theoretischen Hintergrund. Du willst nun loslegen und suchst Ideen für konkrete Umsetzungen? Sicherlich haben wir an unserer Schule (noch) nicht den goldenen Pfad gefunden, wir haben in diesem Feld jedoch schon vieles ausprobiert. Die folgenden Erfahrungen und Impulse können dir hoffentlich erste Ansätze bieten.
1. Mikrofortbildungen
Hierbei handelt es sich um kurze, schulinterne Fortbildungsblöcke, die in der Regel von Mitgliedern des eigenen Kollegiums angeboten und in den Schultag integriert werden.
Ich empfehle hierbei eine Länge von 15 – 45 Minuten. Es geht darum Impulse zu setzen und niedrigschwellige Angebote zu präsentieren. Letzteres bedeutet aber nicht, dass es sich nur für Anfänger eignet. Alle „Niveaustufen“ und „Anforderungsbereiche“ sind hier denk- und umsetzbar.
Will man Mikrofortbildungen an der Schule langfristig etablieren, hilft es zunächst einen Namen für das Projekt zu finden. In unserem Fall ist es der „Medienmittag„.
Außerdem kann ein klarer Rahmen helfen – z.B. ein fester Ort sowie eine feste, regelmäßige Zeit.
Die Teilnahme sollte freiwillig sein. Zudem sollte eine (niedrige) Mindestteilnehmerzahl festgelegt werden. Bei uns liegt diese bei fünf Personen.
Ein Schwerpunkt für eine Mikrofortbildung sollte nicht zu groß gewählt werden. Die Gefahr besteht darin, dass die festgelegte Zeit überzogen wird, die Inhalte „gehetzt“ wirken oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Workshop mit einem Gefühl der Überforderung verlassen.
Also zum Beispiel lieber kleine Themenbereiche wie „Wie sortiere ich den Home Screen am iPad?“ oder „Wie kann ich eine Bildschirmaufnahme mit dem iPad machen?“ statt „Grundlagenkurs zum iPad„.
2. Der Kurskiosk
Eine Weiterentwicklung der schulinternen Mikrofortbildungen stellt der „Kurskiosk“ dar. Diese Idee stammt ursprünglich von Sonja Hennig. In ihrem Blogbeitrag ist eine weitere Vorlage für den Aushang im Lehrerzimmer zu finden.
Das folgende Bild ist ein Beispiel wie unsere eigene, abgewandelte Version aussieht. Ein Download-Link zur leeren Vorlage ist unten in diesem Beitrag zu finden.
Das Konzept setzt an verschiedenen Punkten an. Zunächst soll die Resonanz im Kollegium verbessert werden, indem die Kolleginnen und Kollegen auf zweifache Weise mit eingebunden werden. Zum einen gibt es die Möglichkeit „Fortbildungswünsche“ zu formulieren, die dann im Bestfall durch ein Mikrofortbildungsangebot bedient werden und zum anderen wird damit Last von den Schultern des „Organisationsteams“ genommen.
In unseren anfänglichen Mikrofortbildungen haben wir überlegt welche Themen die Kolleginnen und Kollegen interessieren könnten und was ihnen weiterhelfen würde. Infolgedessen haben wir auch die Themenauswahl getroffen, Angebote gemacht und die Fortbildungen durchgeführt.
Der Kurskiosk bietet die Möglichkeiten Fortbildungsbereiche wahrzunehmen, die vorher übersehen wurden und Angebot und Durchführung müssen nicht zwangsläufig durch die Organisatoren des Kurskiosks selbst gemacht werden, sondern können potenziell von allen Kolleginnen und Kollegen initiiert werden. Dies wiederum sorgt potenziell für ein noch breiteres Angebot an Fortbildungen.
Über den folgenden Button lässt sich eine leere Word-Vorlage unseres Aushangs herunterladen:
In Teil 3: Interesse wecken – Selbstlernkurse, Fortbildungskalender & One Best Thing werden weitere praktische Möglichkeiten gezeigt, wie Kolleginnen und Kollegen in der eigenen Schule fortgebildet werden können.